Schwarzspecht

Der Schwarzspecht ist fast ganz schwarz, bis auf seine rote Scheitelfärbung. Das macht ihn unverwechselbar. Das Weibchen hat den roten Fleck nur am Hinterkopf, beim Männchen geht er über den gesamten Scheitel bis zum Nacken. Er ist ungefähr so groß wie eine Krähe, womit er der mit Abstand größte Specht Europas ist.  Seine Flügelspannweite beträgt ca. 70 cm und seine Körperlänge fast 50cm.

 

Schwarzspechte bauen mit ihrem Schnabel große Baumhöhlen, meißeln die Gänge von Baumlarven auf, und selbst in der Balz ist das Hämmern an Baumstämmen ein wichtiges Ritual. Damit Schwarzspechte bei alledem keine Kopfschmerzen bekommen, sind in ihren Kopf (wie bei fast allen Spechten) diverse Stoßdämpfer eingebaut: Alle Stöße werden gleichmäßig auf den Ober- und Unterschnabel verteilt und durch schwammiges Knochengewebe an der Schnabelbasis abgefedert. Auch die Augäpfel, das Zungenbein und die Halswirbel sind speziell für die Abfederung der schnellen Stöße von Kopf und Schnabel angelegt.

 

Er ist ein wichtiger Höhlenlieferant für zahlreiche Tierarten, die auf größere Baumhöhlen angewiesen sind. So ist z.B. die Hohltaube ein regelmäßiger Nachmieter. Der Schwarzspecht ist eng an alte Baumbestände gebunden, wobei die Holzart eine untergeordnete Rolle spielt. In Altholzbestände wie 80 bis 100-jährige Buchen mit mindestens 4 bis 10 Meter astfreien und über 35 cm starken Stämmen, baut er seine Brut- und Schlafhöhlen.

 

Da viele gefährdete Höhlenbrüter wie Hohltaube, Dohle und Rauhfußkauz, aber auch Wildbienen, Fledermäuse und Bilche von der Bautätigkeit des Schwarzspechts profitieren, ist der Schutz und die dauerhafte Erhaltung einer ausreichenden Zahl von Höhlenbäumen ökologisch bedeutsam und erforderlich. Die Umtriebszeiten (Zeit von der Pflanzung bis zum fällen eines Baumes)  im Wirtschaftswald sollten verlängert werden. "Altholzinseln" können mit dem Ziel ausgewiesen werden, sie der natürlichen Sukzession zu überlassen. Alt- und Totholz sollte auch im Wirtschaftswald in einem ausreichenden Anteil geduldet werden.

 

Er ernährt sich im Sommer in erster Linie von holzbewohnenden Ameisen, deren Nester er auch in größeren Stämmen großflächig freilegt. Im Winter werden auch Ameisenhaufen ausgebeutet.

 

Mit ca. 35.000 Brutpaaren ist der Schwarzspecht wesentlich seltener als der Buntspecht.

 

Hier der Ruf des Schwarzspechtes.

 

Mehr über die einheimischen Specht-Arten gibt es HIER.