Europäische Wildkatze

In Kraichtal gibt es Europäsche Wildkatzen.  Also KEINE verwilderten Katzen, sondern echte Wildkatzen.

 

Nachtaktiv und immer gut versteckt ist sie von uns Menschen fast nie zu beobachten. Als
geschickter Mäusejäger verlässt sie meist nur bei Dunkelheit den Waldrand oder andere
Versteckstrukturen. Sie ist ein extrem scheuer Einzelgänger und gilt als unzähmbar. Mit
unserer Hauskatze hat sie zwar verwandt, hat aber wenig mit ihr gemein.
In vielen Teilen Deutschlands war die Europäische Wildkatze bereits ausgestorben. Lediglich
in einigen Mittelgebirgen fand sie letzte Zufluchtsorte. Jetzt erobert sie sich langsam wieder
einige ihrer früheren Lebensräume zurück.


Bereits im Jahr 2014 wurde erstmals wieder eine echte Europäische Wildkatze in Kraichtal
nachgewiesen. Nach Absprache mit der Forstverwaltung und dem Hegering der Kraichtaler
Jäger hat der NABU Kraichtal von Januar bis April 2021 zusammen mit der Forstlichen
Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg (FVA) ein Wildkatzenmonitoring in
Kraichtal durchgeführt. Anfang November 2021 haben wir die Ergebnisse erhalten: Im
Rahmen dieses Monitorings konnten in zwei Kraichtaler Ortsteilen echte Europäische
Wildkatzen nachgewiesen werden. Wir sehen dies als eine sehr positive Nachricht und als
Indikator, dass es in Kraichtal noch einige naturnahe Areale gibt, die wir unbedingt schützen
und erhalten müssen.


Derzeit wird vermutet, dass es in ganz Deutschland ca. 6000 Europäische Wildkatzen gibt.
Die Europäische Wildkatze gilt weiterhin als gefährdet und zählt deshalb zu den besonders
geschützten Arten. Sie darf weder gestört noch gefangen oder getötet werden und ihre
Fortpflanzungs- und Ruhestätten dürfen weder beschädigt noch zerstört werden.

 

Was kann mal also tun um der Europäischen Wildkatze passende Lebensräume zu bieten?

 

Sie braucht ausreichend große, möglichst ruhige und urwüchsige Lebensräume. Hier kann nur die Forstverwaltung helfen.

 

Wildkatzen benötigen Unterschlupf- und Wurfmöglichkeiten (Plätze an denen sie ihre Jungen gebären können). Hier gibt es eine Möglichkeit den Wildkatzen etwas zu helfen.

 

Die Forstverwaltung hat uns zwei Baumstämme zur Verfügung gestellt. Zusammen mit Mathias Kaiser vom NABU Kraichtal wurden im Herbst/Winter 2022/2023 zwei Baumstämme ausgehöhlt und mit weiteren Helfern in ein Kraichtaler Waldgebiet gebracht in dem 2021 Wildkatzen nachgewiesen wurden. Ich hoffe, dass wir den Wildkatzen mit diesen Bäumen helfen können und die Europäische Wildkatze auch weiterhin bei uns heimisch bleibt.

 

Aufsägen eines Baumstamms.

Aushöhlen der Stammhälfte.

Ausgehöhlter Baumstamm.

Transport in das Zielgebiet.

Die Baumhälften werden im Ziel-Wald an geeignete Stellen gezogen.

Die Bäume werden mit totholz, Rinde und Laub bedeckt.

 

Wir hoffen, dass die Wildkatzen hier einen Unterschlupf finden.