Hohlwege

Die für den Kraichgau so typischen Hohlwege sind oft Relikte historischer Straßen. Auch in Kraichtal finden sich noch zahlreiche Hohlwege. Sie repräsentieren einen Teil des Lebens im Kraichgau und sind unmittelbar mit den Menschen dieses Altsiedlerlandes verbunden.

 

Hohlwege entstanden durch eine immerwährende Befahrung und Begehung der gleichen Strecken. Unter der Last der Gespanne verdichtet der Boden einerseits während Wagenräder und Hufe die Bodenoberfläche gleichzeitig wieder auflockerte. Das Regenwasser konnte so nicht eindringen und floss schnell oberflächlich ab. Dabei schwemmte es loses Material mit, was nach und nach zur Vertiefung führte. Nach starken Regenfällen kann man in naturbelassenen Hohlwegen diesen Prozess bis heute verfolgen.

 

Hohlwege sind Heimat für viele Tiere und Pflanzen. Unzählige Wildwechsel-Spuren weisen auf eine rege Nutzung durch einheimisches Wild wie Rehe, Marder und Wildschweine hin.

Ihren typischen Charakter verdanken viele Hohlwege der Rubinie auch als 'falsche Akazie' bekannt. Hohlen bieten zahlreichen Schmetterlingen, Hornissen und Wildbienen einen idealen Lebensraum. Ebenso fühlen sich große wie kleine Marderarten, Höhlenbrüter wie der Bienenfresser sowie Schönheiten wie die wilde Anemone wohl.