Gottesanbeterin

Eigentlich lebt die Gottesanbeterin schon seit vielen Jahren in Deustchland, allerdings nur in besonders warmen Regionen wie z.B. am Kaiserstuhl. Baden-Württemberg, insbesondere Südbaden, ist immer noch das Hauptverbreitungsgebiet in Deustchland. Trotzdem ist sie eine Gewinnerin des Klimawandels, denn sie breitet sich in Deutschland immer weiter aus. Im Sommer 2019 habe ich zum ersten mal eine in Kraichtal fotografiert.

 

Gottesanbeterinnen sind Räuber. Sie fressen Fliegen, Heuschrecken, Wespen, Bienen und andere Insekten. Manchmal fressen sie sogar Artgenossen. Größere Fangschrecken erbeuten mitunter sogar kleine Reptilien, wie etwa Frösche. Sie sind tagaktive Lauerjäger, das heißt, sie verharren stundenlang unbeweglich, bis sich ihnen ein Opfer nähert, welches sie dann mit ihren Fangbeinen packen.

 

Für uns Menschen oder auch für unsere Haustiere besteht keine Gefahr durch die Gottesanbeterin. Ihre Kauwerkzeuge schaffen es nicht, die menschliche Haut zu durchdringen. Einen Stachel oder ähnliches besitzt sie nicht. Darüber hinaus ist die Gottesanbeterin weder giftig noch schädlich.

 

Gottesanbeterinen stehen bei uns unter strengem Naturschutz. Deshalb darf sie u. a. weder gefangen noch gehalten werden.

 

Weibchen können bis zu 75 mm lang werden, die Männchen sind deutlich kleiner und erreichen eine Länge bis zu 60 mm. Die Grundfärbung reicht von zartgrün bis braun.   Nach dem Liebesakt sollte sich das Männchen schnellstmöglich aus dem Stab machen, sonst besteht die Gefahr dass es vom Weibchen aufgefressen wird...

 

Nach der Paarung legt das Weibchen bis zu vier erhärtende Schaumgelege (Oothek) mit 50 bis 100 Eiern an einem geschützten Ort ab. Die Oothek ist etwa so groß wie das letzte Fingerglied des menschlichen Zeigefingers. Aus den Eiern schlüpfen ab Mitte Mai des Folgejahres viele junge Insekten, die schon aussehen wie kleine Gottesanbeterinnen. Nach der ersten Häutung fangen diese an zu jagen und fressen. Auch die Jungtiere verhalten sich schon als Kannibalen, was zur Folge hat, dass nur wenige junge Gottesanbeterinnen erwachsen werden. Dieses Verhalten ist in der Tierwelt üblich, wenn der Nachwuchs so reichlich ausfällt. Gottesanbeterinnen häuten sich mehrmals. Nach der letzten Häutung im Juli oder August sind sie geschlechtsreif und haben Flügel. Dann findet auch die Paarung statt. Die Alttiere sterben im Zeitraum von Mitte bis Ende Oktober oder Anfang November. Dabei hängen die Gottesanbeterinnen im Gehölz und warten dort auf ihren Tod, wenn sie zuvor nicht schon von einem Vogel gefressen wurden.