Mauerbiene

In Europa gibt es ca. 500 bis 600 Wildbienenarten. Darunter gibt es 50 verschiedene Arten der Mauerbiene, ihr Aussehen und Ihre Lebensweise unterscheiden sich von Art zu Art erheblich.

 In Deutschland sind die Gehörnte- un die Rostrote Mauerbiene am häufigsten.

 

Da die Art ein mildes und blumenreiches Frühjahr liebt, kommt sie fast ausschlieβlich im Siedlungsbereich vor, wo das dort herrschende Kleinklima und das meist reiche Angebot an frühblühenden Pflanzen ihren Ansprüchen entgegenkommt. Insbesondere bei uns im warmen Südwesten ist die weit verbreitet.

 

Während bei den hummelartigen Weibchen (12–16 mm) der Körper tiefschwarz und der Hinterleib rostrot bepelzt sind, kann man die etwas kleineren Männchen leicht an ihrer weiβen Gesichtsbehaarung erkennen. Nur die Weibchen haben am Vorderkopf zwei kleine, zwischen den Haaren versteckte Hörnchen.

 

In Sachen Fleiß macht die Mauerbiene der Honigbiene ordentlich Konkurrenz. Denn während die in großen Staaten lebende Honigbiene Vorräte anlegt, gemeinsam mit ihren Angehörigen die Brut versorgt und sich die unterschiedlichen Aufgaben teilt, ist die Mauerbiene ganz auf sich allein gestellt. Sie bauen ihre Nester allein und versorgen ihre Brutzellen ohne die Hilfe von Artgenossen. Sie werden deshalb auch als Einsiedler- oder Solitärbienen bezeichnet. Es werden keine Staaten oder Völker gebildet und es gibt auch keine Königin wie es zum Beispiel bei Honigbienen oder Hummeln der Fall ist. 

 

 

Mauerbienen-Weibchen legen Eier, aus denen nach wenigen Tagen eine augen- und beinlose Larve schlüpft. Diese ernährt sich vom Pollenvorrat und entwickelt sich nach einigen Häutungen zu einer Puppe. Bei den meisten Arten spinnt sie sich dafür in einen Kokon ein, wo sie sich anschließend in die fertig entwickelte Biene verwandelt. 

 

Dies tun sie im so genannten Linienbau. Dabei wird jeweils ein Ei in eine Brutkammer gelegt, die mit Pollenvorrat versehen und anschließend mit einer Trennwand (zum Beispiel aus Erde) verschlossen wird. Bei der Gehörnten und der Roten Mauerbiene können in einer Niströhre von ca. 15 cm Länge bis zu 10 Brutzellen hintereinander angelegt werden, bevor am Ende ein Verschlussdeckel aus stabilerem Material vom Weibchen angebracht wird.

 

Untersuchungen haben gezeigt, dass Mauerbienen viel effizienter beim Bestäuben vieler Obstsorten sind als Honigbienen.