Ameisen

In Deutschland gibt es ca. 100 Ameisenarten. Dabei leben die Ameisen grundsätzlich in großen Staaten zusammen. Denn Ameisen sind keine Einzelgänger. In Isolation sind Ameisen nicht überlebensfähig. In den Kolonien leben zwischen wenigen Hundert und mehreren Millionen Ameisen zusammen.

 

Unter den Ameisen herrscht dabei eine klare Arbeitsaufteilung. Es wird unterschieden zwischen Arbeiterinnen, Männchen und Weibchen (Königin). Die Aufgaben teilen sich in Reproduktion und alle anderen Arbeitstätigkeiten auf. Unter die Arbeitstätigkeiten fallen zum Beispiel die Nahrungsbeschaffung, die Brutpflege, der Nestbau und die Verteidigung. Die geschlechtsfähigen Männchen und Weibchen übernehmen die Reproduktion. Arbeiterinnen sind grundsätzlich weiblich und nicht geschlechtsfähig.

Die Ameisen der unterschiedlichen Klassen lassen sich dabei leicht am unterschiedlichen Körperbau auseinanderhalten. Königinnen sind grundsätzlich größer. Vor allem ihr Hinterleib unterscheidet sich in der Größe von dem ihrer Artgenossen.

 


Rote Waldameise

Der Körper der roten Waldameise besteht aus einem schlanken Vorderleib und einem runden Hinterleib. Zwei abgeschnürte Glieder dazwischen sorgen für maximale Beweglichkeit. Hinterleib, Beine und Kopf haben eine dunkle schwarzbraune Färbung, die Taille ist intensiv rot. Sie hat abstehende Haare auf dem Rücken. Die Arbeiterinnen sind 5 bis 7 Millimeter lang und besitzen kurze Flügel. Ihre Geschlechtsorgane sind verkümmert. Die Königinnen werden bis zu 11 Millimeter lang.

 

Sie baut ihre Ameisenhügel an sonnigen Waldrändern und Lichtungen in Laub- und Nadelwäldern. Die Wälder können mit unterschiedlichen Baumarten bewachsen sein. Der große Ameisenhügel besteht aus Zweigen, Fichtennadeln, Harz und anderem pflanzlichen Material.

 

Oberhalb des Waldbodens entsteht eine große Kuppel, unterirdisch verläuft der Ameisenbau noch weiter. Der Ameisenhügel dient der roten Waldameise als Vorratsspeicher und als Brutstätte. In den vielen verzweigten Gängen und Kammern sind auch die Eier und Larven vor Fressfeinden geschützt.

Die gesamte Kolonie verbringt die kalten Wintermonate im unterirdischen Bereich des Hügels. Die Gänge sind so angelegt, dass kein Wasser hineindringen kann. Eine Kolonie kann mit bis zu 2 Millionen Tieren bevölkert sein. Es kommen monogyne Völker mit nur einer Königin vor, es gibt auch polygyne Völker mit mehreren Königinnen.

 

 

Die rote Waldameise ernährt sich vorwiegend von Honigtau, kleinen Insekten, Raupen, Larven, Spinnentieren, Blatt- und Schildläusen und von Aas. Bei der Futtersuche bewegt sie sich höchstens 50 Meter von ihrem Ameisenhügel weg. Dabei folgt sie Ameisenstraßen, die sie mit Pheromonen markiert hat. Bei der Jagd auf lebendige Beute überwältigen mehrere Arbeiterinnen ihr Opfer und beißen Wunden in dessen Körper.

 

Die Säure der Ameisen ist ätzend. Aus Drüsen im Hinterleib spritzen die Ameisen ihre Säure in die Wunden des Beutetiers. Einige der Nahrungstiere gelten als Forstschädlinge. Dadurch wird die rote Waldameise als äußerst nützlich angesehen. Sie trägt maßgeblich zum ökologischen Gleichgewicht ihres Lebensraums bei. Gleichzeitig dient sie als Nahrung für Vögel, Amphibien und Schlangen.

 

Leider gibt es immer weniger Waldameisen. Die Bestände der roten Waldameise gehen deutlich zurück. Schon seit 1724 sind alle Waldameisen besonders geschützt. Laut heutiger Naturschutzverordnung ist es verboten Waldameisen zu fangen und zu töten. Außerdem ist es verboten die Nester zu zerstören.