Der Nashornkäfer wird bis zu 4 cm lang. Er ist schwarz oder dunkelbraun gefärbt, oft mit kastanienbraunen Flügeldecken. Die Körperoberfläche, vor allem die der Flügeldecken, ist glatt und glänzend. Während die Oberseite kahl ist, ist die Unterseite sehr auffallend abstehend fuchsrot behaart.Das charakteristische Horn, dem die Art ihren Namen verdankt, sitzt auf der Oberseite des Kopfes. Es ist nur beim Männchen lang und gebogen; das Weibchen trägt an gleicher Stelle nur ein kurzes Horn oder einen Höcker.
Ursprünglicher Lebensraum der Art ist stark zersetzter, weicher Holz-Mulm, wie er sich im Inneren von abgestorbenen Baumstämmen oder dickeren Ästen alter Laubbäume ansammelt. Leider werden solche Lebensräume immer seltener. Der Nashornkäfer hat sich jedoch angepasst. Heute wird die Art regelmäßig in Sägemehlhaufen an Sägewerken und anderen holzverarbeitenden Betrieben und in Haufen von Rindenmulch gefunden, aber auch in gewöhnlichen Komposthaufen in Gärten.
Nashornkäfer sind hauptsächlich dämmerungs- und nachtaktiv, weshalb man sie nur selten zu sehen bekommt. Die erwachsenen Käfermännchen nutzen das auffallende Horn bei Kämpfen gegeneinander um Weibchen.
Larven des Nashornkäfers werden 3 bis 5 Jahre alst und können bis zu 12 cm lang werden und ernähren sich von Holz- und anderen Pflanzenfasern.
Der Nashornkäfer ist in Deutschland durch Aufnahme in die Bundesartenschutzverordnung eine besonders geschützte Tierart. Danach ist es verboten, „sie zu fangen, zu verletzen oder zu töten oder ihre Entwicklungsformen aus der Natur zu entnehmen, zu beschädigen oder zu zerstören“. Außerdem dürfen ihre „Fortpflanzungs- oder Ruhestätten“ nicht beschädigt oder zerstört werden; es ist außerdem verboten, sie zu kaufen, zu verkaufen oder in Besitz zu nehmen.
Bild von Vincent Hartlieb.