Die 14 bis 16 Millimeter großen Knautien-Sandbienen schwirren von Mai bis August durch unsere Landschaft. Sie sind in ganz Europa heimisch und können vom Flachland bis in Höhen von etwa 2.000 Metern leben. Bevorzugte Lebensräume der Knautien-Sandbiene sind trockene Wiesen, Böschungen, Deiche und Dämme sowie sonnige Waldsäume. Ihre Nistgänge legt diese Biene im Erdreich an. Dabei favorisiert sie waagerechte bis leicht schräge, wenig bewachsene und gut besonnte Flächen.
Die Knautien-Sandbiene ist eine ausgesprochene Spezialistin. Sie sammelt ihren Pollen nur auf Kardengewächsen. Bei uns in Deutschland sucht sie dazu überwiegend die Acker-Witwenblume auf. Wenn nötig, weicht sie aber auch auf die Wald-Witwenblume oder die Tauben-Skabiose aus. Diese starke Nahrungsspezialisierung verursacht der Biene in unserer Zeit leider mehr und mehr Probleme. Ihre auf trockene und eher nährstoffarme Böden angewiesenen Pollenlieferanten findet sie nämlich zunehmend seltener. Schuld daran ist in erster Linie die anhaltende Überdüngung unserer Böden, die zugleich zu einer Vernässung führt. Hauptverursacherin ist hier die moderne Landwirtschaft, deren Nährstoffeinträge zum stetigen Rückgang magerer und trockener Standorte führen. Gerade dort findet sich jedoch eine besonders hohe Zahl unterschiedlicher Pflanzenarten. So verwundert es nicht, wenn inzwischen besorgniserregend viele dieser Pflanzen wie auch die von ihnen abhängigen Tiere auf der Roten Liste erscheinen. Zu den bedrohten Arten gehört auch die Knautien-Sandbiene